Schlegeisspeicher - Olpererhütte - Berliner
Höhenweg - Friesenberghaus -
Schlegeisspeicher
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Das Wetter an
diesem Tag war wieder einmal sonnig. Zumindest am Anfang der
Wanderung, wie sich später zeigen sollte. Ich suchte mir eine der
schönsten Aussichtstouren im Zillertal für diesen Tag aus:
Dominikushütte, Olpererhütte, Teilstück Berliner Höhenweg, Friesenberghaus. Der
Aufstieg zur Olpererhütte beginnt an dem Schlegeisspeicher bzw. der
Dominikushütte, welcher
entweder mit dem Auto (happige Mautgebühr) oder dem Bus zu erreichen
ist.
Am
Schlegeisspeicher folgt man dem Wegweiser Richtung Olpererhütte. Nach
wenigen Minuten verlässt man den vor Sonne schützenden Waldweg und
wandert fortan auf einem gut mit Steinplatten ausgelegten und
markierten Weg in Richtung der Olpererhütte. Aufgrund der bereits
jetzt aufziehenden Wolken wanderte ich recht schnell und ohne größere
Pause zur Olpererhütte, die ich nachzahlreichen Kehren und bei noch
halbwegs sonnigen Verhältnissen in 50 min (Wanderzeit laut Buch: 2 h) erreichte.
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Blick auf den Schlegeisspeicher |
Aufgrund der
unsicheren Wetterlage erkundigte ich mich beim Hüttenwart, ob das
Wetter noch für den Weg sicher genug wäre. Antwort: "Ja ja, da
können sie noch viel weiter laufen..." Ok, also weiter auf dem
Berliner Höhenweg zum Friesenberghaus. Zehn Minuten nach meinem
Abmarsch von der Olpererhütte stand ich dann im dichtesten Nebel,
dachte aber, es wäre nur eine Wolke, die in den Talkessel
hineingezogen war. Der Weg selbst führt teilweise durch
Geröllfelder, wobei ausreichend Markierungen vorhanden sind und der
Weg daher auch im Nebel auch gut zu erkennen ist. Höhenmeter gewinnt
man nach dem ersten Aufstieg allerdings kaum noch, vielmehr wandert
man meist eben auf einer Höhe unter der Gefrorene Wand-Spitzen
hindurch.
45
Minuten nach der Olpererhütte gab es dann den ersten Hagelschauer.
Ich überlegte kurz, ob ich
umkehren
sollte, schätzte aber den Weg zum Friesenberghaus kürzer ein als zur
Olpererhütte, weswegen ich mich zum (schnellen) Weitergehen
entschloss. Bald erreichte ich mehrere Bach- und
Schneefelderquerungen, wobei insbesondere auf den steilen
Schneefeldern Vorsicht geboten war. Zu meiner Überraschung tauchte
bereits nach einer Stunde die Abzweigung zum Friesenberghaus im
Nebel auf.
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Wolkenspiele, fotografiert an von der Olpererhütte |
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Das Friesenberghaus |
Die
ersten Höhenmeter des Abstiegs bringt man sehr schnell hinter sich,
denn zahlreiche Kehren ziehen sich im Abstand von wenigen Metern den
Berg hinab (Achtung, nicht zu schnell gehen sonst wird einem
schwindelig :D). Nachdem man eine kleinere Steilstufe
(Tramentenloch) passiert hat,
muss man nur noch den Schlussanstieg am Friesenbergsee vorbei zur stattlichen Hütte
(2948m) erklimmen
und kann sich an dem gemütlichen Kachelofen aufwärmen.
Aufgrund der gemeldeten Gewitter wollte ich nach einem kleinen Essen
schnell wieder aufbrechen. Der erste Aufbruchsversuch scheiterte
jedoch am wieder einsetzenden Hagel. |
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Wetterumschwung mit Hagel und Schneefall |
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Also wieder rein in die Hütte
und erst einmal einen Kaffee trinken. Nach einigen Donnern und einer
Sicherheitspause von 20 Minuten nach dem letzten Donner machte ich
mich wieder auf den Weg nach draußen. Als ich gerade die Hüttentür
geöffnet hatte, gab es einen sehr lauten Donner, weswegen ich meinen
zweiten Aufbruchsversuch erneut abbrach. Die aufgrund eines
Arbeitseinsatzes anwesenden Mitglieder der Sektion Berlin konnten
sich daraufhin einige lustige Bemerkungen nicht verkneifen („Buch
schon mal ein Zimmer hier“ etc.). Eine Stunde später, es schneite
mittlerweile, schaffte ich es dann immerhin 3 Kehren unterhalb die
Hütte zu gelangen, bis im nahen Berghang ein Blitz niederging. Also
wieder (*argh*) zurück zur Hütte, diesmal aber im Sprint... Erneut
kamen die lustigen Witze der Berliner Sektionsmitglieder. Dieser
Wetterumschwung zeigt mir wieder einmal, wie stark man in den Bergen
auf das Wetter vor und auch während einer Tour achten muss, um nicht
in größere Probleme zu gelangen. Wie schnell dann auch Schnee fallen
kann, zeigen am deutlichsten die Bilder. |
Schnee im Hochsommer auf dem Friesenberghaus |
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Wieder
eine Stunde später klappte dann aber der Abstieg durch das Lapenkar, auch wenn es
teilweise 5 cm Neuschnee hatte. Problematisch beim Abstieg durch den
Schnee war allerdings, dass die rutschigen Steine unter dem Schnee
kaum zu erkennen waren, so dass der Weg sehr vorsichtig zu begehen
war.
Als ich weiter unten im Tal war,
verzogen sich die Wolken und die Sonne ärgerte mich ein bisserl. Der
Weg ins Tal ist sehr schön, anfangs noch durch Geröll, später durch
Buschwerk und
Wald auf einem schönen Weg. Lustig ist eine leicht
schwankende Brücke über einen breiten Bergbach (siehe Bild), nervig
der meistens über den Weg laufende kleine Bach, der auch meine Gore-Tex Schuhe an den Rand der Leistungsfähigkeit brachte.
Der Wetterumschwung hatte
aber auch seine schönen Seiten, was die nachfolgenden Bilder
hoffentlich unter Beweis stellen. |
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Abstieg ins Tal bei starkem Schneefall |
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Blick auf
den Schlegeisspeicher |
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Wolkenreste im Tal |
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Zu überquerender Bach |
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Wieder am Stausee in strahlendem Sonnenschein |
Ausgangspunkt: |
Parkplatz am Schlegeisspeicher,
Dominikushütte |
Höhenmeter Auf- / Abstieg |
800 Hm |
800 Hm |
Dauer der Tour |
1 Stunde bis Olpererhütte,
1:15 zum Friesenberghaus, 1:30 ins Tal |
Voraussetzungen |
Beim Abstieg vom Berliner Höhenweg zum
Friesenberghaus an einer Stelle Trittsicherheit |
Allgemeines Fazit |
Normalerweise eine einfache Tagestour mit herrlicher
Aussicht. |
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