Schwarzkogel

Ich auf dem Gipfel des Schwarzkogl

Auf den Schwarzkogel wurde ich durch mein Buch „3000er mit Weg“ aufmerksam, welches meine Freundin mir geschenkt hatte. Es war zugleich meine erste Tour in dem Sölden Urlaub von 2002 und leider eine der wenigen mit akzeptablem Wetter.

Nicht ohne Grund zählt der Schwarzkogel zu den leichtesten 3000er, denn durchgehend breite Wege bzw. Skipisten bis knapp unter den Gipfel stellen nicht die geringste Hürde dar.

Auf dem Gipfel

Um mir den Aufstieg nach Hochsölden zu ersparen, fuhr ich bis dorthin mit dem Auto, was aufgrund der vielen Kurven auch ganz spaßig war. Ich erinnerte mich von früheren Wanderungen mit meinen Eltern zur Rotkogeljochhütte, das die ersten Meter auf einem Fahrweg sehr steil bergauf führten; meine Erinnerung war kein Trugschluss. Nach 10 Minuten musste ich an einer Bank eine erste Pause machen, natürlich nur um meine Hosenbeine ab von der Treckinghose zu entfernen... zugegebenermaßen auch um Luft zu holen da ich wieder einmal zu schnell die erste Steigung angegangen war ;)

Ausblick vom Gipfel

Rückblick auf die letzten 30 Minuten des Weges

Die Wildspitze und die umliegende Gletscherwelt

Ausblick vom Gipfel auf die Wildspitze Auf dem Gipfel

Leider kam ich bald von dem ursprünglichen und nicht mehr einfach zu erkennenden Weg ab, der weiterhin steil bergauf führt, denn trotz der Fahrwege gibt es keine Markierungen die den richtigen Weg anzeigen. Ich landete daher an der Bergstation der Rotkogeljochbahn, umrundete diese und sah den leider armseligen Weiterweg. Auf einem breiten Fahrweg geht man durch eine von Pisten und Liftanlagen zerstörte Landschaft. Ich hoffte darauf, das sich dies an der Rotkogeljochhütte ändern würde, doch bis dorthin waren es noch 45 min zu wandern. Also lies ich den Blick in die Ferne schweifen und die gute Aussicht konnte mich ein doch ein bisschen ablenken.

Wolkenspiele (Ausblick vom Gipfel)

Wechselnde Sichtverhältnisse auf dem Gipfel

 Links das Steinmandl am Gipfel, hinten die Gletscherwelt der Wildspitze

Hinter der Rotkogeljochhütte führte der Weg dann tatsächlich auf einem kleinen Pfad in Richtung des Schwarzsees. Nachdem man über die groben Geröllblöcke links am See entlang geturnt ist, erreicht einen allerdings wieder die „Skilandschaft“, ein plattgewalzter Hand mit einem Lift bis unter den Gipfel, welchen man relativ schnell nach dem steilen Schlussanstieg erreicht. Auf dem Gipfel hat man dann allerdings einen schönen Ausblick auf die Wildspitze und die anliegenden Berge. 

Noch einmal Sonne auf dem Gipfel

Da ich relativ viel Zeit hatte, wartete ich knapp 2 Stunden auf dem Gipfel und unterhielt mich mit mehreren anderen Wanderern. Auch das Wolkenspektakel (stellenweise gute Sicht, mal Nebel am Gipfel) lud mich zum verweilen ein. Nach einem Blick auf die Karte entschloss ich mich, auf einem anderen Weg abzusteigen; direkt an dem Schwarzkogellift gen Tal. 

Leider läuft man auch hier fast ausschließlich über Skipisten. Erst kurz vor der Rettenbachalm erreicht man einen Pfad, der wenigstens ein bisschen Abwechselung bringt. Nach einem Weizenbier an der Rettenbachalm machte ich mich auf den Rückweg zum Auto, nicht ohne jedoch noch in der Davidlas Almhütte und beim Sonnblick einen Stempel für den Wanderpass mitzunehmen.

 

Blick ins Windachtal

 

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt: Hochsölden
Höhenmeter Auf- / Abstieg 950  950
Dauer Auf- / Abstieg ca. 2-2,5 Stunden ca. 1.5-2 Stunden
Voraussetzungen ein bisschen Kondition
Allgemeines Fazit

Vermutlich leichtester 3000er der österreichischen Alpen

 

 

 

Amberger Hütte

 

Am zweiten Tag dieses Urlaubes versprach das Wetter nichts gutes. Also entschloss ich mich eine kleine Tour im Tal zu unternehmen, welche ich vorher noch nicht gemacht hatte. Ausgehend von Gries im Ötztal machte ich mich auf den Weg zur Amberger Hütte. Diese Tour war mit etwa anderthalb Stunden pro Weg veranschlagt, was auch ziemlich treffend ist. Hinter dem Parkplatz geht man zuerst einige Zeit auf einem Teerweg. Leider hatte es wie vorhergesagt angefangen zu regnen, also raus mit der Regenjacke aus dem Rucksack und weiter geht’s... 

Aussicht von der Amberger Hütte

Als ewiger Optimist hoffte ich zwar auf eine Wetterbesserung, allerdings sollte diese nicht eintreten. Nach etwa einer Stunde erreicht man die Vordere Sulztalalm. Ich entschloss mich aber, hier erst auf dem Rückweg eine kleine Pause zu machen, da der Regen gerade etwas nachgelassen hatte. Zu meiner Verwunderung waren auf dieser Wanderung bei dem Wetter noch mindestens 20 andere Wanderer unterwegs. Wie war noch mal der Spruch: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung“.

Verregnete Aussicht

Wenn  man etwa zwanzig Minuten hinter der Vorderen Sulztalalm ist, überquert man den Bach, überwindet die letzten Höhenmeter und steht mehr oder weniger hinter einer Biegung direkt vor der Amberger Hütte. Von hier aus soll man normalerweise einen schönen Ausblick auf mehrere Gletscher haben. Ich kann nur sagen, das es dort schöne Wolken gab, mehr auch nicht... Na was soll`s, erst einmal rein in die Hütte und eine heiße Zitrone trinken und dann auf ein kleines Wolkenloch warten, bzw. hoffen. Das hätte ich mir allerdings sparen können, und so machte ich mich nach einer längeren Pause auf den Rückweg zur Vorderen Sulztalalm, wo ich mir noch eine kleine Suppe gönnte und anschließend ins Tal abstieg.

Amberger Hütte

Amberger Hütte

Ich werde auf jeden Fall noch einmal bei der Amberger Hütte einkehren... bei meiner geplanten Tour zum Schrankogel.

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt: Gries im Ötztal
Höhenmeter Auf- / Abstieg 580  580
Dauer Auf- / Abstieg ca. 2,5 Stunden ca. 2 Stunden
Voraussetzungen keine
Allgemeines Fazit

Für eine Wanderung bei schlechtem Wetter gut geeignete Hüttenwanderung

 

 

 

Ramolhaus

Das Ramolhaus nach dem ersten Schneefall

Am nächsten Tag sagte meine Vermieterin, dass das Wetter sich im Tagesverlauf bessern würde und ich folglich ohne Probleme eine etwas längere Tour laufen könnte. Ich dachte mir, das ich auf dem Ramolhaus dann die schöne Aussicht genießen könnte, wenn die Wolken sich verziehen. Also machte ich mich mit dem Auto auf nach Obergurgl. Ich stellte das Auto auf dem Parkplatz bei der Seilbahn ab, zahlte zähneknirschend die saftige (!) Parkgebühr und machte mich dann auf den Weg zur Hütte. Die genaue Wegbeschreibung ist auf der anderen Ötztal Tourenseite zu finden, hier beschränke ich mich auf die „Erlebnisse“.

Kurz unter dem Ramolhaus

Meine Vermieterin hatte sich leider ein bisschen geirrt, das Wetter war alles andere als schön, vielmehr wanderte ich die meiste Zeit durch dichtesten Nebel und stellenweise Regen. Je näher ich der Hütte kam, desto kühler wurde es (o.k., ist normal). Ich dachte mir noch so im Spaß, das ich oben dann im Schnee stehen werde wenn die Sonne herauskommt. Leider hatte ich nur halb die Sache getroffen, ich stand zwar im Schnee, aber die Sonne war noch nicht einmal zu erahnen. Vielmehr machte ich mir auf den letzten Metern vor der Hütte Gedanken, ob ich nicht lieber umdrehen sollte, da der Weg mittlerweile mit Schnee vollkommen bedeckt war und weit und breit kein anderer Wanderer zu sehen war. Vorsichtig ging ich die letzten Meter zur Hütte, immer meine beiden Stöcke zur Sicherung fest in den Boden rammend. Oben angekommen erinnerte ich mich an den herrlichen Kaiserschmarrn, welchem ich dann wiedereinmal nicht wiederstehen konnte!

 

Die letzten Meter des Aufstiegs

Rückblick auf die letzten 15 Minuten des Weges

Ich in der Hütte bei der verdienten Pause

Nach einiger Zeit traf ein anderes „Wanderpaar“ ein, ein Vater mit seinem Sohn. Mit diesen unterhielt ich mich sehr nett ; natürlich übers Wandern, wie es sich auf Hütten so gehört. Da diese ebenfalls wieder nach Gurgl absteigen wollten, entschloss ich mich diesen anzuschließen, da es weiterhin schneite und ich eine kleine Rutschpartie befürchtete. 

In der gemütlich warmen Hütte

Doch der Abstieg gestaltete sich weniger problematisch als erwartet, da der Schnee schon stark am abtauen war. Als wir noch etwa 30 Minuten von Gurgl entfernt auf Höhe des Rotmoostals waren, verzogen sich die Wolken immer mehr und der Blick auf die nahen Gipfel wurde frei. Leider zu spät, aber besser als gar keine Aussicht. Den gesamten Abstieg hinweg war ich mit den beiden Herren unterwegs und hatte eine nette Unterhaltung. Dabei verstärkten sie meine Idee aufgrund der Erzählungen, am nächsten Tag zur Hildesheimer Hütte aufzusteigen.

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt: Obergurgl
Höhenmeter Auf- / Abstieg 1200  1200
Dauer Auf- / Abstieg 2,5 Stunden ca. 2 Stunden
Voraussetzungen Kondition, stellenweise Trittsicherheit
Allgemeines Fazit

Schöne Bergwanderung auf 3008m, bei schönem Wetter herrliche Aussicht auf die Gletscherwelt

 

 

 

Hildesheimer Hütte

Windachtal

Der vierte Tag dieses Urlaubes sollte der interessanteste, aber auch anstrengendste werden. Morgens war es allerdings immer noch bedeckt, das Wetter versprach also nichts Gutes. Mit dem Hüttentaxi fuhr ich bis zu Fiegl´s Gasthaus, um so etwas Kraft und Zeit zu sparen, da ich mich mit meiner Schwester abends noch auf den Weg zum Hochjochhospiz machen wollte, um eine Mehrtageswanderung zu beginnen. Hinter Fiegl´s Gasthaus folgt man zuerst dem breiten Fahrweg. Bald kann man links dem ersten Weg zur Hildesheimer Hütte oder 10 Minuten später einem anderen leicht schwierigeren Weg folgen. 

Blick ins Windachtal

Beim Aufstieg nahm ich den ersten Weg. Bis hier hin war ich wieder mit den Wanderern vom Vortag unterwegs. Bergauf gehe ich aber mein eigenes Tempo, weswegen ich mich bald von den beiden ein bisschen entfernte. Erst bei einer kleinen Fotopause kamen sie wieder in Sichtweite. Ich hatte versucht, ein Murmeltier aus der Nähe zu fotografieren und mich langsam an dieses herangepirscht. Leider hat es nichts genutzt, die Bilder sind leider unscharf geworden.

Blick zurück ins Windachtal

Blick zurück zu Fiegl´s Gasthaus

Schnee im Hochsommer

Der Weg bergauf ist sehr gut angelegt; oft geht man auf breiten Steinplatten und Stufen den Weg auf den vielen Kehren zur Hütte hinauf. Nach einer größeren Steilstufe geht man durch einen kleinen Trichter und sieht auch schon die Hütte in einiger Entfernung. Tatsächlich trügt jedoch die vermeintliche Nähe zur Hütte, vielmehr sind noch einige Höhenmeter zu überwinden. Die schöne Landschaft entschädigt aber für die Mühen. Auch konnte ich hier einige junge Murmeltiere beobachten, die in einiger Entfernung herumtobten. Nach einer kleineren Pause in der Hütte und einer kurzen Unterhaltung mit einem anderen Wanderer, der eine komplette Alpendurchquerung durchführte und dementsprechend beladen war, entschloss ich mich zum Abstieg über die alternative Wegvariante. Die Abzweigung hierzu ist nach etwa 15 min erreicht. Dem steilen und rutschigen (Vorsicht Matsch) Weg folgt man über diverse Kehren bis ins Tal. 

 

An zwei Stellen ist ein wenig Vorsicht geboten, da der Weg ein kleines bisschen ausgesetzt ist und das über den Weg laufende Bächlein eine erhöhte Rutschgefahr bewirkt. Landschaftlich ist der Weg sehr schön, wenn auch ein bissel steil, was aber auch auf den Wegweisern steht, so dass ich mich nicht beschweren sollte (wer nicht hören will muss kraxeln). Mittlerweile war die Sonne herausgekommen, so dass der blaue Himmel einen schönen Kontrast zu den immer noch verschneiten Gipfeln bildete. Somit wurden die letzte Stunde ins Tal noch zu einem recht netten Spaziergang, auch wenn ich den breiten Fahrweg gehen musste, da der schönere Pfad wegen Forstarbeiten gesperrt war..

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt: Sölden
Höhenmeter Auf- / Abstieg 1200  1200
Dauer Auf- / Abstieg 2,5 Stunden ca. 2 Stunden
Voraussetzungen Bei Nutzung des westlichen Weges: Kondition
Bei Nutzung des östlichen Weges: Kondition und ein wenig Trittsicherheit
Allgemeines Fazit

Schöne Bergwanderung auf gut angelegten Wegen an den Rand der Stubaier Alpen

 

 

 

 

Mehrtagestour im hinteren Ötztal

Nachdem ich von der Hildesheimer Hütte wieder ins Tal zurückgekehrt war, wartete ich bei herrlichem Sonnenschein auf meine Schwester. Der Wetterbericht für die nächsten Tag hörte sich ganz gut an, so dass meine Laune immer besser wurde und ich mich auf die nächste Tage freute.

Geplant hatten wir folgende Tour:

Vent – Hochjochhospiz – Bella Vista – Im Hintern Eis – Bella Vista – Hochjochhospiz – Vernagthütte – Hintergrasleck – Breslauer Hütte – Wildes Mannle – Vent

Was daraus wurde, könnt Ihr in diesem Tourenbericht lesen:

 

Vent - Hochjochhospitz (Tag 1)

Nachdem wir nach Vent zu den Rofenhöfen gefahren waren, machten wir uns auf den Weg zum Hochjochhospiz. Die Sonne hatte sich wieder hinter einer Wolkendecke versteck, aber ich hatte aufgrund der Wettervorhersage immer noch Hoffnung auf eine schöne Tour. Die Strecke zum Hochjochhospiz war aufgrund der bereits absolvierten Wanderung zur Hildesheimer Hütte gerade weit genug, um mich ziemlich anzustrengen, was allerdings auch an meinem wieder viel zu dicken Rucksack gelegen hat. Jedes Jahr ist es das gleiche, ich denke mir: „Nächstes Jahr nimmst du weniger mit...“.  

Gegen 20:30 Uhr erreichten wir schließlich die Hütte. Zu meiner Freude bekamen wir noch eine Portion Spaghetti zur Stärkung, was sicherlich keine Selbstverständlichkeit ist. Die Nacht verbrachten wir dank Reservierung in einem Doppelzimmer mit Etagenbett. Wie üblich waren die Räume sehr hellhörig, aber das kennt man ja.

(Die detaillierte Wegbeschreibung ist hier zu finden )

 

Hochjochhospitz - Bella Vista - Im Hintern Eis - Bella Vista (Tag 2)

Am nächsten Morgen erwartete uns leider nicht der vorhergesagte Sonnenschein, sondern ein leichter Nieselregen. Nach einem guten Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Bella Vista, welcher mit etwa 3 Stunden angegeben ist. Leider muss man vor dem Aufstieg zu der Hütte noch etwa 100 Höhenmeter absteigen, wobei einem mehrere kleinere Seile helfen. Schwindelfreiheit ist allerdings nicht notwendig; die Seile dienen eher der Aufstiegshilfe über die großen Steinplatten bei Nässe. 

Bei einer kurzen Rast

Den großen, vom Gletscher gespeisten Bach, überquert man mittels einer stabilen Brücke. Anschließend geht es recht steil bergauf, bis man sich wieder auf der gleichen Höhe mit dem Hochjochhospiz befindet. Der Weg führt nun durch eine kleinere Engstelle des Tals, wobei man einige breite, abgeschliffene Steinplatten überwinden muss, was allerdings keine größeren Probleme bereiten sollte, wenn man nicht einen ständig an der Leine ziehenden Husky dabei hat.

 

Impressionen vom Weg

Das Wetter war nun wieder ein bisschen besser, auch wenn es  eigentlich nur aufgehört hatte zu regnen. Ich freute mich zu dieser Zeit auf die Bella Vista, den Gipfel „Im Hintern Eis“ und die nahe Gletscherwelt. Doch leider sahen wir nicht allzu viel von dem Gletschern. Die letzten 20 Minuten zur Hütte legten wir in starkem Nebel zurück. Die Sichtprobleme waren so stark, dass wir die am Wegesrand liegende Zollhütte zuerst mit der Bella Vista verwechselten. Irgendwann erreichten wir aber doch die richtige Hütte, wo wir unser reserviertes Zimmer erst einmal belagerten und ein kleines Nickerchen nach zwei Lumumba (Kakao mit Rum) machten.

Bella Vista / Schöne Aussicht Hütte

Wir waren bereits um 12 Uhr an der Hütte und hatten deswegen nach dem kleinen Schläfchen noch genug Zeit, um den nahem Gipfel (1 Stunde Aufstiegszeit) „Im Hinteren Eis“ zu versuchen. Ich hoffte darauf, auf dem 3270 m hohen Gipfel über den Wolken zu sein, was sich jedoch nicht erfüllte. Vielmehr wurde der Nebel immer dichter und kurz unter dem Gipfel begann es sogar stark zu schneien. Meiner Schwester reichte es nun und sie wartete auf mich, da ich den nahen Gipfel doch noch erreichen wollte. Die letzten Meter zum Gipfel gestalteten sich, wie auch der komplette Weg ab der Bella Vista, sehr einfach. Es gibt keine ausgesetzten Stellen, nur ein kleines Schneefeld. Zumindest waren dies meine Eindrücke in dem Nebel. Ich denke auch, das ich den Gipfel erreicht habe: einen Steinhaufen mit einem Stock darin (siehe Bild), welcher sich kurz hinter einem Vermessungspunkt befindet. Auf einer anderen Webseite entdeckte ich mittlerweile ein anderes Gipfelphoto, was meine Meinung des "Gipfelsiegs" verstärkt..

 

Der Gipfel "Im Hintern Eis"

Eine Aussicht war leider nicht vorhanden. Als wollte der Berg mich bestrafen, dass ich nicht mit meiner Schwester umgegehrt bin, fing es immer stärker an zu schneien. Also machte ich mich nach dem Versuch eines Gipfelphotos auf den schnellen Abstieg zu meiner Schwester, welche keine 5 Minuten unter dem Gipfel auf mich wartete. Weitere fünf Minuten später war der Schneefall auch schon wieder vorbei.

Das einzig positive an der Wanderung war die Stille dort oben und der neue Höhenrekord für mich. Aber eins habe ich mir selbst versprochen: Ich werde den Gipfel noch einmal bei Sonnenschein besteigen!

Der Marterpfahl der Bella Vista

Nach etwa 40 Minuten erreichten wir wieder die Hütte, wo wir im weiteren Verlauf des Abends ein umfangreiches Abendessen bekamen und einige Runden Karten mit einer Gruppe aus Holland spielten.

Husky Lina in der Bella Vista

Bella Vista - Hochjochhospitz - Vent (Tag 3)

Am nächsten Morgen galt unser erster Blick dem Wetter. Leider hatte sich nichts gebessert. Beim ersten Blick aus dem kleinen Fenster dachten wir, das Fenster sei beschlagen (insgeheim hofften wir, dass hinter einem beschlagenen Fenster die Sonne schien...). Leider war dem nicht so, viel mehr hatte der Nebel sich nicht verzogen. Nach dem geplanten Abstieg zur Hochjochhospitz wollten wir entscheiden, ob eine Fortsetzung der Tour überhaupt sinnvoll wäre. 

 Kurz hinter der Bella Vista

Nach einem guten Frühstück (gelobt sei die Materialseilbahn) machten wir uns an den Rückweg. Leider gibt es keine alternative Route zum Hochjochhospitz, so dass man den gleichen Weg wie beim Aufstieg wandern muss.  Kurz vor dem Hochjochhospitz verstärkte sich der bis dahin leichte Nieselregen, so dass unser Entschluss zum Abbruch der Tour leicht zu treffen war.

Blick auf den Rückweg zum Hochjochhospitz

Beim Aufstieg zum Hochjochhospitz

 

Zusammenfassung der Mehrtagestour

Ausgangspunkt: Vent bzw. Rofenhöfe
Höhenmeter Auf- / Abstieg 1200  1200
Wanderdauer Gesamt ca. 9 - 11 Stunden
Voraussetzungen Nur ein bisschen Kondition 
Allgemeines Fazit

Fazit: Trotz des schlechten Wetters war es eine erholsame Tour. Die Schwierigkeit ist durchwegs als leicht zu bezeichnen, sofern man keine Probleme mit der Höhenlage des Gipfels bekommt.