Vent - Martin Busch Hütte - Similaunhütte (3019 m)

Nach einer kurzen Umpackaktion (der Rucksack sollte leichter werden…) machte ich mich an den Aufstieg zur Similaunhütte, welcher mit 4 Stunden angeschrieben ist. Direkt hinter den letzten Häusern überquert man einen Bach und folgt dem Fahrweg auf 2-3 Serpentinen über die Skipiste hinweg. Rechts zweigt der Weg in das Rofental ab, der zum Hochjochhospitz und der Bella Vista führt.

Nach der ersten Steigung führt der Weg für einige Zeit fast eben zwischen Latschen durch in Richtung des bereits jetzt sichtbaren Similaun. Wenn man bedenkt, dass die Similaunhütte in direkter Nähe des Gipfels liegt, so kann man die noch zurück zu legende Strecke ziemlich gut abschätzen.

Fahrweg zur M.-B. Hütte, hinten der Similaun

Die Etappe zur Martin-Busch-Hütte kann man getrost als einfachen Spaziergang abhaken, auch wenn die letzten Meter teilweise recht steil sind. Selbst die zahlreichen Mountainbiker müssen hier absteigen und sind dementsprechend nicht schneller als das Fußvolk. Die Martin-Busch-Hütte erreicht man etwa nach zwei Stunden, so dass die Terrasse ein willkommener Platz für die Einkehr ist.

Von der Hütte aus kann man einen der höchsten Wander-3000er der Alpen erreichen, die Kreuzspitze. Neben einiger Trittsicherheit werden laut Führer keine weiteren Ansprüche gestellt, so dass diese Tour für einen der nächsten Besuche im Ötztal bereits fest eingeplant ist.

Martin-Busch-Hütte
Der finale Anstieg
...der Weg ist eindeutig
An diesem Tag wollte ich jedoch zur Similaunhütte. Im Bereich dieser waren jedoch dicke Wolken zu erkennen, so dass einige Zweifel aufkamen, ob ein Aufstieg nicht zu gefährlich ist – es waren leider Gewitter gemeldet. Ich entschloss mich, in schnellem Aufstieg (!) zur Hütte auf zu steigen. Im flachen Gelände war ich fast im Walkingtempo unterwegs, so dass ich bereits hier mächtig ins schwitzen geriet. Bereits wenige Meter hinter der Martin-Busch-Hütte kann man die Similaunhütte als kleinen Punkt in einer Scharte erkennen.

Was man leider nicht erkennt ist, dass man nach erreichen einer Höhe von 2900 m wieder um ca. 100 Höhenmeter absteigen muss, bevor man das Firnfeld vor der Hütte erreicht. Beim Abstieg dorthin müssen zahlreiche kleine Schneefelder gequert werden, welche jedoch allesamt recht flach sind. Das große Firnfeld ist spaltenfrei, so dass ein anseilen nicht notwendig ist. Die letzten Meter sind jedoch etwas steiler, so dass ggf. die Mitnahme von Grödel sinnvoll ist. Der Anstieg selbst ist für eine 3000er Hütte einfach, allerdings sollte die Länge des Anstieges nicht unterschätzt werden. Selbst mit meinem sehr schnellen Tempo ab der Martin-Busch-Hütte war ich noch über eine Stunde unterwegs. Nach dem ich an der gut besuchten Hütte angekommen war, bezog ich mein Bett in einem 7er Zimmer. Leider wurde das Wetter an diesem Tag nicht mehr besser, so dass die Aussicht sich leider immer auf Wolken beschränkte.

Blick auf den Ortler
Am Abend fühlte ich mich so, als wenn ich eine Erkältung bekommen würde, was aufgrund des anstehenden Kili Urlaubes mich zu der Entscheidung bewog, auf die Wanderung zur Hochstubaihütte zu verzichten, auch wenn das Wetter am nächsten Tag perfekt für einen Aufstieg gewesen wäre. In der klaren Morgenluft waren die Berge der Ortlergruppe im Süden zum greifen nah. Nach einigen Bildern machte ich mich gemütlich an den Abstieg, denn ich wollte wenigstens beim Abstieg etwas von der herrlichen Landschaft sehen. Dementsprechend fiel die Pause auf der Martin-Busch-Hütte auch etwas länger aus – die dort angebotene Sachertorte kann ich jedem nur empfehlen. Nach dem Abstieg, der fast genau so lange dauert wie der Aufstieg, endete dieser Vorbereitungsurlaub. Wenige Tage später solle es ernster werden, denn dann begann meine Reise nach Tansania zum Kilimanjaro.
Die Similaunhütte
Fotogene Aussicht an der Martin B. Hütte
Der Similaun

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt der Wanderung:

Vent, Ortsmitte

Höhenmeter Abstieg / Abstieg

ca. 1200

ca. 1200

Dauer Wanderung

Aufstieg ca. 3,5 - 4 Stunden / Abstieg 2,5-3 Stunde
Voraussetzung:
Trittsicherheit und ausreichend Kondition

Allgemeines Fazit

Phantastische Tour in die Welt der Gletscher - auch für den einfachen Bergwanderer machbar.