Hochkönig / Matrashaus (2941 m)

Blick auf das Hochkönig Massif

Diese Wanderung begann ich bei strahlendem Sonnenschein im August 2000 an dem Parkplatz des Arthurhauses. Dieses erreicht man leicht mit dem Auto oder dem Bus von Mühlbach aus. Da ich vor hatte auf dem Matrashaus zu bleiben, musste ich einen  größeren Rucksack (inkl. Schlafsack 14 kg.....keine Ahnung warum das so viel war) mitnehmen, auch wenn ich im nachhinein jedes zusätzliche Gramm auf dem Rücken bereue.

Das Hochkönig Massiv

Vom Parkplatz aus folgt man zuerst dem breiten Weg in Richtung Mitterfeldalm (1690 m), immer unter der nahen Mandlwand vorbei. Der Weg ist anfangs noch sehr flach, kurz vor der Alm aber geht es bereits kräftig bergauf. Hier überholte ich ein Ehepaar, das ihr Kind in einem Kinderwagen zur Mitterfeldalm schaukelte, wobei das Kind nicht sehr glücklich aussah (Seekrankheit?). Bereits hier hat man einen schönen Blick auf die Bergwelt von Bischofshofen und den Hochkeil. An der Mitterfeldalm geht man links vorbei und wandert auf dem anfangs noch flachen Pfad um die Bergkette herum und weicht dabei ständig den Kuhfladen aus. 

Die Mandelwand

Die Mandlwände

Rückseite der Mandelwand

Kletterer an der Torsäule

Rückseite der Mandlwände Kletterer an der Torsäule
Hier befinden sich die ersten Seilsicherungen, die wahrscheinlich für die Halbschuhtouristen der Mitterfeldalm sind, denn nötig hat man sie eigentlich nicht. Nach dem man die ersten Geröllfelder passiert hat, gelangt man auf die andere "Talseite" und wandert durch eine einmalige Landschaft. Mittlerweile sieht man auch die "Torsäule", welche einen für die nächsten 1,5 Stunden begleiten wird. Direkt am Weg stehen viele Blumen, die einen schönen Kontrast zu den schroffen Bergen bilden. Doch dieses Bild ändert sich bald. Wenn man im Bereich neben der Torsäule angelangt ist, verschwindet jede Art von Vegetation. An der Torsäule selbst sollte man auf die zahlreichen Kletterer achten. Hier machte ich meine erste Pause nach ca. 2 Stunden und bewunderte die Kletterer in der senkrechten Wand. Ich dachte mit nur, das ich besser hier auf dem Weg bleibe und Klettern wohl nichts für mich ist.

Das Ziel, ca 1 h entfernt

Das "nahe" Gipfelziel

 Die letzte Hürde kurz unterm Gipfel

Ich erreichte direkt hinter der Torsäule das erste Schneefeld. Hinter diesem wird der Weg nicht nur steil, sondern auch sehr (!) schlecht zu gehen. Viele kleine Kiesel liegen dicht an dicht und man muss immer aufpassen nicht weg zu rutschen. Hier sind Wanderstöcke extrem hilfreich! Man erreicht kurz darauf eine Steilstufe, bei der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sehr hilfreich ist. Der Weg ist relativ schmal und es geht steil bergauf. Zu meinem Schreck stellte sich heraus, das ich hier erst die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte. Wenn man aber diese Steilstufe überwunden hat, dann erschließt sich einem bereits ein schönes Panorama auf die nördlich von der übergossenen Alm gelegenen Alpen. Man kann ebenfalls hinab nach Mühlbach schauen und sieht schön das man schon etliche Höhenmeter bewältigt hat. Man kann sich an einer Stelle entscheiden, ob man den Winterweg (sprich über das riesige Schneefeld) oder den Sommerweg wandern will. Auf dem Hinweg entschied ich mich für den Sommerweg, da ich den Winterweg als einen anderen Aufstiegsweg hielt. Um diesem zu folgen muss man nämlich einige steile Meter bergab laufen und es sah daher eher wie der Abstieg zur Ostpreußenhütte aus. 

Ausblick vom Gipfel

Wie auch immer, der Sommerweg entpuppte sich als aussichtsreich aber auch steil, vor allem wenn man den Markierungen folgend zum Schneefeld absteigt um dann doch auf dem Winterwanderweg zu landen. Hier hatte ich an einer Stelle kleinere Probleme, da ich mich mit meinem Rucksack nicht so bewegen konnte wie es nötig gewesen wäre. Aber nach einigen Minuten hatte ich auch dieses Problem gelöst. Mittlerweile hat man auch die Hütte in  Sichtweite, doch man sollte sich von dem Anblick nicht irritieren lassen, es ist noch etwa eine Stunde zurück zu legen. Der Weg wechselt immer wieder zwischen Schneefeld und Steinpassagen, bei denen man manchmal nicht umhinkommt auch mal die Hände zu benutzen um nicht auf dem losen Untergrund weg zu rutschen. Allerdings gibt es hier die verschiedensten Wegvarianten, alle mit Markierungen. Kurz unter der Hütte erreicht man ein steiles Schneefeld, das aber durch die vielen Wanderer genug Stufen bietet um nicht eine Rodelpartie machen zu müssen. Anschließend erreicht man die letzte kleine Hürde vor der Hütte, eine mit "Seilen" und einer Leiter versicherten Steilstufe. Die Leiter ist durchaus hilfreich aber die letzten 5 Meter dieser Stelle sind doch etwas seltsam. Man hat dort ein Brett auf 2 Eisenhaken gelegt, nur leider ist das Brett lose und wackelt dementsprechend. Daher habe ich mich lieber auf meine Wanderschuhe verlassen und nicht auf das Brett.... 

Jetzt steht man auf dem breiten "Gipfelgrat" und muss noch etwa 5 min bis zur Hütte gehen. Die Aussicht die man hier genießt ist einfach Atemberaubend. Im Westen hat man Aussicht auf den Dachstein, im Norden liegt der Watzmann, Loferer Steinberge usw.
Hier einige Impressionen vom Gipfel:

Gipfleblick auf Hochalmspitze und Ankogl

Blick auf Mühlbach vom Gipfel aus

Blick Richtung Westen vom Gipfel

Hochalmspitze und Ankogl

Tief unten im Tal liegt Mühlbach 

Schemenhafte Bergwelt

Schließlich sieht man noch die Hauptalpenkette mit Hochalmspitze, Ankogl (natürlich in Wolken, wie die komplette Woche zuvor), Großglockner, Wiesbachhorn, Großvenediger, Sonnblick.... einfach atemberaubend. Zudem war es an diesem Tag fast windstill auf dem Gipfel so dass ich mich fast den ganzen Nachmittag in der Sonne räkelte. So macht ein Weizenbier einfach Laune :)

Kurz vor dem Sonnenuntergang, aufgenommen vom Gipfel

Am Abend schaute ich mir den Sonnenuntergang an. Man kann es nur so beschreiben: fantastisch. Es war immer noch wolkenlos und man konnte in aller Ruhe beobachten, wie der Himmel immer mehr Rottöne annahm (siehe Bilder) Nach dem Untergang war auch die sogenannte "Blaue Stunde" sehr schön zu erkennen, d.h. das die Bergwelt schien in ein dunkles blau getaucht zu sein. Wie zu erwarten wurde es binnen kürzester Zeit sehr kalt und es war Zeit für einen kleinen Hüttenabend. Der relativ kleine Gastraum der Hütte reichte gerade aus, damit alle einen Sitzplatz hatten. Schnell wurde es mir wieder warm, wobei der Willi sicher auch sein übriges dazu beitrug. Für den nächsten Morgen hatte ich den Wecker auf kurz nach 5 gestellt denn ich wollte den Sonnenaufgang auch noch mitnehmen.

Sonnenuntergangsstimmung

Dieser hielt das, was der Sonnenuntergang am Abend zuvor versprochen hatte. Atemberaubende Rottöne und eine herrliche Stimmung. (siehe Photos)
Leider geht auch die schönste Wanderung einmal zu Ende, nach einem guten Frühstück machte ich mich gegen 8:00 an den Abstieg. Nach etwa 3,5-4 Stunden erreichte ich die Mitterfeldalm und streckte hier meine müden Beine noch ein bisschen aus. Wiederwillig machte ich mich dann auf den Weg zu meinem Auto, wohlwissend das damit der Wanderurlaub beendet sein würde. Wenigstens hörte ich im Auto, dass das Wetter am nächsten Tag wieder verschlechtern sollte. An diese Wanderung werde ich noch sehr oft denken, denn sie hat sehr viel Spaß gemacht.
Die Mitterfeldalm

Mitterfeldalm

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt: Mühlbach am Hochkönig, Arthurhaus
Höhenmeter Auf- / Abstieg
ca. 1000
Dauer Auf- / Abstieg 4-7 Stunden 3-4 Stunden
Voraussetzungen Trittsicherheit, Schwindelfreiheit an der Leiter hilfreich
Allgemeines Fazit

Lange, sehr anstrengende Wanderung auf einen fast 3000er. Als 2-Tagestour zu empfehlen da man so die Landschaft und Aussicht besser genießen kann! Sicheres Wetter notwendig!

 

 

Hochkeil

 
Auch bei dieser Wanderung kann man am Arthurhaus loswandern wenn man per Bus oder Auto bis hierhin gelangt ist. Man geht rechts an dem Parkplatz des Arthurhauses an der Schranke vorbei. Man folgt dann dem breiten Fahrweg auf dem man sich bereits befindet und folgt der Biegung nach rechts, an der Ski-Schanze vorbei. Jetzt hat man bereits eine Wahlmöglichkeit, man kann (so wie ich dies tat) zuerst den Berg halb umrunden und dann von hinten auf den Gipfel laufen oder direkt. Es empfiehlt sich,  diese zu wählen, denn der direkt zum Gipfel führende Fahrweg ist nicht sonderlich schön. Wenn man wie ich Anfang August den Weg um den Hochkeil herumläuft hat man das Gefühl durch ein Blumenmeer zu wandern. Direkt neben dem Fahrweg finden sich Blumen verschiedenster Art und in unglaublichen Mengen. Man sollte sich auf alle Fälle die Zeit nehmen und sich diesen Genuss erlauben, denn die Wanderung selbst erfordert keinen großen Zeitaufwand. Je weiter man geht, um so mehr der südlich des Hochkeil gelegenen Berge kann man sehen. Die flachen Berge im Vordergrund wie Schneeberg etc versperren nur minimal den Ausblick auf den Hauptalpenkamm. Den Hockeil selbst hat man binnen kurzer Zeit halb umrundet. Wenn man jetzt zum Gipfel hinauf will muss man schon ein bisschen suchen, der Wegweiser hat ziemlich versteckt auf das kleine Pfädchen aufmerksam gemacht. Apropos Pfädchen, dieses ist ziemlich steil und unmarkiert. Daher sollte man auch hier (wie eigentlich auf allen Wandertouren) zumindest Treckingschuhe anhaben. Auf dem Pfad gewinnt man rasch an Höhe und gerät doch ein bisschen ins Schwitzen. Doch wenn man denkt man sei gerade warm geworden ist man auch schon oben, kurz unterm Gipfel. Es gibt zwar mittlerweile keinen Pfad mehr, aber das Gipfelkreuz dürfte eigentlich nicht zu verfehlen sein (...wer dies bei gutem Wetter schafft sollte mir mailen...). Oben angelangt hat man einen wahnsinnigen Ausblick auf die Mandelwand bzw. das Hochkönigmassiv. Bei diesem Ausblick wird man unweigerlich an die Dolomiten erinnert. Für den Abstieg kann man nun den Fahrweg hinab zum Arthurhaus benutzen. Dieser Weg kreuzt mehrmals Skipisten und nicht sonderlich schön zu gehen. Deswegen ist man nach ca. 30 min froh, wieder beim Arthurhaus zu sein.

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt: Mühlbach am Hochkönig, Arthurhaus
Höhenmeter Auf- / Abstieg
Dauer Auf- / Abstieg
Voraussetzungen
Allgemeines Fazit

Einfache, kurze Wanderung bei der man einen herrlichen Ausblick auf das Hochkönig Massiv hat und sogar ein "Gipfelkreuz-Photo" machen kann